08.01.2021

PM Distanzlernen und Wechselmodell - CDU fordert schnelles Handeln

Vor dem Hintergrund des anhaltend hohen Covid-19- Infektionsgeschehens werden die Schulen in Niedersachsen bis Ende Januar in das Homeschooling wechseln und nur für Abschlussklassen Unterricht im sogenannten „Wechselmodell“ (Szenario B) als Präsenzunterricht umsetzen.

Gerade junge Menschen durchleben mitunter eine Coronainfektion nahezu symptomfrei. Die Gefahr ist nicht zu unterschätzen, dass diese jungen Menschen unbemerkt das Virus weitergeben.

Insofern begrüßt die CDU-Fraktion im Kreistag des Landkreises Göttingen die für die Schulen und Kindertagesstätten getroffenen Maßnahmen.

Gleichzeitig fordert die CDU-Fraktion die Kreisleitung und das Land dazu auf, die kommenden drei Wochen dafür zu nutzen, alle erforderlichen Maßnahmen für den Gesundheitsschutz in den Schulen des Landkreises endlich umzusetzen:

• Bereits im November hat die Landesregierung angekündigt, 45 Millionen Euro zusätzlich für personelle Unterstützung und Schutzausstattung zur Verfügung zu stellen. Von den vollmundig angekündigten Plexiglasschutzwänden für die Unterrichtsräume und FFP-2-Masken für Lehrkräfte ist bis heute nichts in den Schulen angekommen. Hier müssen Landrat Reuter und Kreisrat Riethig bei ihren SPD-Parteifreunden in Hannover Druck ausüben, damit endlich die dringend notwendige Schutzausstattung angeschafft werden kann!

• Die ebenfalls ab Dezember an die Schulen ausgelieferten I-Pads, die die Schulen im Rahmen des Sofortausstattungsprogramms erhalten haben, sind vom Landkreis Göttingen ohne Schutzhüllen an die Schulen geliefert worden. Der Landkreis als Schulträger muss zügig die Schutzhüllen an die Schulen ausliefern, so dass die Geräte an die anspruchsberechtigten Schülerinnen und Schüler verliehen werden können. Wir gehen erneut in eine längere Phase des Homeschoolings und die dafür angeschafften Endgeräte können nicht ohne die Schutzhüllen an die Schülerinnen und Schüler herausgeben werden.

• Darüber hinaus muss der Landkreis Göttingen mit Nachdruck den Breitbandausbau vorantreiben und zeitnah abschließen. Schulen müssen endlich an das Glasfasernetz angeschlossen werden und den Zugang zu adäquaten Bandbreiten erhalten, um hybride Unterrichtsszenarien wie Szenario B zu ermöglichen. Noch immer sind auch viele Ortschaften nicht mit schnellen Breitbandanschlüssen versorgt, sodass während des Homeschoolings etliche Schülerinnen und Schüler abhängt sind. Wenn nur 2 Mbit im Haus ankommen und zwei oder drei Kinder eine Videokonferenz haben, funktioniert nichts mehr. Eine Teilnahme am online-Unterricht ist schlichtweg unmöglich. Bildungsgerechtigkeit, das zeigt die Coronakrise, hängt auch mit dem verfügbaren Internetbandbbreiten zusammen!

• In der Stadt Duderstadt sind aufgrund der großzügigen Initiative des Otto-Bock-Inhabers, Hans-Georg Näder, 162 Raumluftfiltergeräte für die Schulen angeschafft worden. Diese Initiative ist sehr zu begrüßen und lobenswert, darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass es nicht die Aufgabe der Privatwirtschaft ist, die staatlichen Schulen auszustatten. Hier sind das Land und der Schulträger in der Pflicht, die notwendigen Voraussetzungen für den Gesundheitsschutz zu schaffen.

Gez. Jens Haepe
Schulpolitischer Sprecher

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