Mit einem Antrag zur Sitzung des Kreistages am 27.02.2019 fordert die CDU-Fraktion den Landkreis Göttingen auf, an die Jägerschaften, bezüglich der Durchführung eines Pilotprojektes zum Einsatz von „Wildwarnern“ mit optischen und akustischen Signalen zu appellieren.
Göttingen - Deutschlandweit gibt es täglich 750 Wildunfälle mit steigender Tendenz. Die inzwischen im Landkreis Göttingen weitverbreiteten blauen Reflektoren am Straßenrand sind jedoch, einer aktuellen Studie der Unfallforschung der Versicherer (UDV) zufolge, mit Teststrecken unter anderem im Landkreis Göttingen, nahezu wirkungslos. Für den Landkreis Göttingen wurden für das Jahr 2017 für den Altkreis Göttingen 928 und für den Altkreis Osterode 331 Wild-Verkehrsunfälle, jeweils ohne Bundesautobahn (BAB), gemeldet. Für das Unfalljahr 2018 kann derzeit lediglich die Tendenz zum Vorjahr genannt werden. Bei der Auswertung des Zeitraumes vom 01.01.2018 bis 30.09.2018 ist die Anzahl der Wildunfälle leicht gesunken, jedoch nach wie vor eine der häufigsten Unfallursachen. Dazu die wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU-Kreistagsfraktion Susanne Mackensen-Eder: „Wildunfälle stellen in unserem eher ländlich geprägten Landkreis ein großes Risiko für unsere Bürgerinnen und Büger dar. Auf Teststrecken in Sachsen-Anhalt wird derzeit ein vielversprechendes System getestet, das laut Verkehrsminister Thomas Webel (CDU) gute Ergebnisse liefert. Ausgelöst durch Fahrgeräusche sowie Scheinwerferlicht werden sowohl optische als auch akustische Warnsignale aktiviert, anders als die blauen Reflektoren können diese auch tagsüber Schutz für unsere pendelnden Verkehrsteilnehmer bieten.“ Das eingesetzte „Wildwarngerät day & night“ erkennt Motor- und Reifengeräusche. Wenn sich ein Fahrzeug nähert, sendet der „Wildwarner“ LED-Signale und einen metallischen Ton entlang der Straße. Zudem benachrichtigt das Gerät die weiteren entlang der Straße, um so eine Vorwarnzeit sicherzustellen. Sobald ein Tier den Ton hört, verharrt es instinktiv für mehrere Sekunden. Die Blinklichter dienen der zusätzlichen Abschreckung. Auf Straßen in Österreich, in denen die Geräte schon im Einsatz sind, ist die Zahl der Wildunfälle um über 90 Prozent zurückgegangen. Die Kosten für das Pilotprojekt in Sachsen-Anhalt betragen etwa 60 000 € und werden vom ADAC mitfinanziert.
Gez. Susanne Mackensen-Eder