02.12.2025

Schulen stärken – Verantwortlichkeit klar benennen

Die Berichte über die angespannte Lage an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule zeigen erneut, wie belastet viele Schulen inzwischen sind. Wachsende Konflikte, überlastete Lehrkräfte und fehlende Ressourcen sind Realität. Zugleich gilt: Die Geschwister-Scholl-Gesamtschule liegt in der Verantwortung der Stadt Göttingen. Sie muss ihre Schulen so ausstatten, dass Unterricht, Inklusion und Prävention funktionieren können.

Für den Landkreis warnt die CDU-Kreistagsfraktion bereits seit Jahren vor dieser Entwicklung. Wir haben uns stets für den Erhalt der Förderschulen, für eine vielfältige Schullandschaft mit Haupt- und Realschulen sowie für Elternwahlfreiheit eingesetzt. Heute zeigt sich, wie folgenschwer der Verlust kleiner, förderorientierter Schulformen war.

Auch landesweit offenbaren sich strukturelle Probleme, insbesondere bei der Umsetzung der Inklusion. „Die Realität zeigt, dass die Inklusion in dieser Form gescheitert ist, zulasten der Kinder und der Lehrkräfte“, betont der bildungspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Till Theele. „Wir brauchen endlich Ehrlichkeit statt Ideologie.“

Die CDU-Kreistagsfraktion unterstützt daher die Initiative der CDU-Landtagsfraktion gegen Gewalt an Schulen. Klare Meldewege, verbindliche Sanktionsstufen und eine echte Null-Toleranz-Strategie sind überfällig. Gleichzeitig bleibt unverständlich, dass das Land die Schulsozialarbeit weiterhin nicht ausreichend stärkt, obwohl sie ein zentraler Baustein schulischer Sicherheit ist.

Darum bringt die CDU-Kreistagsfraktion zur Kreistagssitzung am 10. Dezember 2025 einen Erstantrag zur dauerhaften Stärkung und zum Ausbau der Schulsozialarbeit ein: „Wer es ernst meint mit Prävention und Entlastung, darf Schulsozialarbeit nicht länger als freiwilliges Zusatzangebot behandeln“, so Theele.

„Unsere Schulen sind an Grenzen geführt worden, durch politische Fehlentscheidungen, den Abbau bewährter Strukturen und eine überhastete Inklusion ohne Ressourcen“, erklärt Theele. „Jetzt braucht es klare Verantwortung und entschlossenes Handeln. Unsere Kinder und Lehrkräfte haben ein Recht auf Sicherheit und eine funktionierende Schule.“

gez. Till Theele

Schulpolitischer Sprecher

CDU-Fraktion im Kreistag Göttingen

Resolution

Zur Sitzung des Kreistages am 10.12.2025.

Schulsozialarbeit stärken – Verstetigung und Ausbau, insbesondere auch an Gymnasien

Der Kreisausschuss möge empfehlen, der Kreistag möge beschließen:

1. Der Kreistag Göttingen fordert die Landesregierung Niedersachsen auf, die Schulsozialarbeit im Land strukturell zu stärken, finanziell dauerhaft abzusichern und weiter auszubauen – insbesondere auch an Gymnasien.

2. Der Ausbau der Schulsozialarbeit soll flächendeckend an allen Schulformen in Niedersachsen erfolgen.

3. Das Land wird aufgefordert, eine verlässliche und auskömmliche Finanzierung der Schulsozialarbeit dauerhaft sicherzustellen.

4. Der Kreistag Göttingen unterstützt alle Bestrebungen, die auf eine qualitative und quantitative Stärkung der Schulsozialarbeit in Niedersachsen zielen, und ruft die Landesregierung auf, diesen Prozess aktiv voranzutreiben und ihre Zusagen umzusetzen.

Begründung:

Schulsozialarbeit ist ein unverzichtbarer Bestandteil einer modernen, präventiven Bildungs- und Jugendhilfepolitik. Sie leistet einen wichtigen Beitrag zur individuellen Förderung junger Menschen, zur Verbesserung des Schulklimas und zur Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen – unabhängig von der jeweiligen Schulform.

Angesichts der gesellschaftlichen Herausforderungen der letzten Jahre – etwa infolge der Corona-Pandemie, des zunehmenden Leistungsdrucks, wachsender psychischer Belastungen bei Jugendlichen sowie einer zunehmenden sozialen Spaltung – ist der Bedarf an verlässlichen und professionellen sozialpädagogischen Angeboten an Schulen weiter gestiegen.

Auch an Gymnasien zeigt sich ein deutlich wachsender Bedarf an Schulsozialarbeit. Dennoch werden diese Schulformen bislang häufig nicht ausreichend berücksichtigt. In der Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage der CDU-Fraktion im Landtag (Drucksache 19/2795) wird deutlich, dass die Ausstattung mit Schulsozialarbeiterinnen und -arbeitern zwischen den Schulformen erheblich variiert. Gymnasien bleiben dabei vielfach unterversorgt. Diese Ungleichbehandlung ist nicht sachgerecht und widerspricht dem Anspruch, allen Schülerinnen und Schülern chancengerechte Unterstützung zukommen zu lassen.

Zahlreiche Fachverbände, Gewerkschaften, Träger und zivilgesellschaftliche Organisationen in Niedersachsen – etwa im Bündnis „Schulsozialarbeit verlässlich ausbauen!“ – fordern seit Jahren eine dauerhafte, auskömmliche Finanzierung und strukturelle Verankerung von Schulsozialarbeit. Das Land Niedersachsen hat seine Zuständigkeit hierfür bereits mit dem Runderlass des Kultusministeriums vom 01.08.2017 anerkannt.

Mit den damals vorgesehenen Stellen an Ganztagsschulen und berufsbildenden Schulen sollten dauerhaft mehr als 1.000 Vollzeitstellen – entsprechend rund 50 Millionen Euro jährlich – im Landeshaushalt für die soziale Arbeit in schulischer Verantwortung verankert werden. Seit der Corona-Krise wurde dieser Ausbau jedoch nicht fortgeführt. Gerade diese Krise hat aber die Situation an den Schulen und die Notwendigkeit verlässlicher sozialpädagogischer Unterstützung deutlich verschärft.

Derzeit erfüllt das Land seine selbst gesteckten Ziele einer bedarfsgerechten Finanzierung der Schulsozialarbeit nicht mehr. Eine Wiederaufnahme und Verstetigung des ursprünglich geplanten Ausbaus ist daher dringend erforderlich.

gez.

Andreas Körner

Fraktionsvorsitzender

CDU-Kreistagsfraktion Göttingen

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